Jahresberichte Spielgruppe 21/22

Neues Jahr – neuer Wind! Gerne möchten wir Euch kurz vorstellen, was eigentlich 

Spielgruppe ist und bedeutet und wie unser Alltag aussieht. Vieles wisst ihr bestimmt schon, dennoch ist es uns wichtig, Euch die Hauptmerkmale zu erläutern. Diese gelten im Übrigen für alle Spielgruppen:

Über allem steht unser Leitsatz: Hilf mir es selbst zu tun! Dieser Leitsatz stammt von Maria Montessori, Aerztin und Pädagogin von 1870. Ja was heisst denn das? 

Die Kinder versuchen selber zu gestalten, werkeln, spielen, Probleme lösen – wir sind da und geben Inputs, unterstützen und helfen nur dort wo es auch nötig ist. Die Kinder können nämlich sehr vieles selber lösen. Manchmal nicht nach unseren Vorstellungen – aber muss das denn sein?

 

Wir arbeiten nach den 9 Leitsätzen der Spielgruppenpädagogik, welche von der IG 

Spielgruppen Schweiz in einem Büchli verfasst und erläutert sind. Diese haben wir- nebst anderen wichtigen Punkten - auch in unser Konzept respektive in unseren Zielen und Inhalte der Spielgruppen miteingeflochten.

 

  • Wir unterstützen die Kinder darin, einen respektvollen Umgang untereinander zu lernen.
  • Wir haben wenige Regeln, welche uns aber wichtig sind und wir mit den Kindern üben.
  • Ablösung ist ein grosses Thema: Wir geben den Eltern und den Kindern die Möglichkeit, erste Erfahrungen im Loslöseprozess zu machen. Eltern und Kinder werden in diesem teilweise schwierigen Prozess der Trennung von uns aktiv unterstützt. Die Kinder lernen den Erwachsenen zu vertrauen. 
  • Rituale sind uns sehr wichtig: Rituale geben Sicherheit; die Kinder können sich orientieren und sie geben ihnen den nötigen Halt. Z.B. Gemeinsames Znüni, Schlusslied, im Wald haben wir Wartebäume, welche wir mit Liedli und Sprüchli begrüssen, etc.
  • Das Freie Spiel ist sozusagen unser Herzstück! Was bedeutet das? Es gibt nichts Besseres als spielen. Beim Spielen wird die Neugierde, Wissbegierde, Interesse, Entdeckergeist, Sozialkompetenz, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Motorik,…. (die Liste wäre noch lang) – sprich die ganze Entwicklung eines Kindes gefördert«Im Freien Spiel lernt das Kind das Leben» - Wunderschöne, treffende Aussage von Emmi Pikler, Kinderärztin und Kleinkinderpädagogin, 1907
  • Das Kind steht im Mittelpunkt; es wählt den Zeitpunkt für eine Aktivität; es wählt die Aktivität, es forscht, werkelt, malt ohne Vorgabe, ohne Zielsetzung und entdeckt so seine Stärken und vertraut in seine Fähigkeiten
  • Das spielerische Erleben wird mit allen Sinnen gefördert.
  • Kinder und Eltern werden durch uns im Integrationsprozess unterstützt.
  • Wir passen unser Angebot der Dynamik der Gruppe an, so dass die Kinder nicht überfordert werden. 
  • Eltern sind wichtige Player! Die Zusammenarbeit mit ihnen ist für uns von grosser Bedeutung. Je besser die Eltern uns und unser Schaffen kennen, desto besser ist das Vertrauen. Daher bieten wir verschiedene Elternanlässe an wie z.b. Laternenumzug, Adventsfenster,…

 

All diese Prinzipien und Haltungen versuchten wir auch dieses Jahr wiederum in unseren Gruppen umzusetzen:

 

Burgzwärgli

 

Bei den Burgzwärgli betreuten wir dieses Jahr eine Gruppe mit 16 Kindern. Wir erhielten eine dritte Hilfsperson, um eben all diese Grundsätze und Anforderungen erfüllen zu können und so den Kindern gerecht zu werden. Dieses Jahr hatten wir verschiedene Herausforderungen zu bewältigen: Kinder mit massiven Ablösungsproblemen sowie ein Kind mit Diabetes. Aber mit Zipfli unserem Zwerg und der Eule Üli packten wir drei diese Problematiken. 

Feuer machen, sägen, hämmern, Seile spannen, Pflanzen erkunden, Spiel und Spass, Versli und Liedli, Versteckis, Holunder aushöhlen, Samenkugeln formen, Pfützen gumpe, …. Alles war dabei und liess ja so manche Kinderaugen leuchten. Wir freuten uns sehr ob den grösseren und kleineren Fortschritten, die unsere Zwerglis machten und konnten sie an unserem alljährlichen Abschlussritual wiederum in Kindergartenkinder oder noch grössere Spielgruppenkinder verzaubern.

 

Barbagigi

 

Die Barbapapa-Gigi-Gruppe am Donnerstagnachmittag war in diesem Jahr eine 

herausfordernde, schwierige Gruppe. Wir betreuten 11 Kinder, davon konnten über die 

Hälfte nicht gut sprechen, sei es wegen Migrationshintergrund oder Entwicklungsstand. 

Kinder die nicht kommunizieren können, versuchen sich eben anders mitzuteilen – sie schlagen, schreien, provozieren. Zudem hatten wir ein Mädchen, das besonders grosse Unterstützung benötigte. Ein unruhiges Kind, das alle Schubladen öffnete, auf Tische sprang, herumhüpfte und allgemein rastlos war. Dies gab eine grosse Unruhe in die ganze Gruppe. Mit diversen Massnahmen, wie dritte Hilfsperson, Gruppe aufteilen,Türe in der Mitte schliessen, etc. konnten wir die etwas ausufernde Situation eindämmen und grössere Unfälle oder Zwischenfälle vermeiden. Sooft mussten wir einleitend gesagte Grundsätze über Board werfen und notfallmässig handeln. Dies war für uns oftmals nicht so befriedigend. Dennoch versuchten wir uns an all den kleinen Fortschritten zu freuen – und diese machten sie. Wir konnten am Ende des Schuljahres einigermassen «bödeleti» Kinder weitergeben oder dürfen 

sie weiterbetreuen. 

An dieser Stelle ein riesen, riesen Dankeschön dem ganzen Vorstand für die Bewilligung der Drittpersonen – ohne diese wäre es in beiden Gruppen nicht möglich gewesen, sorgfältige, umsichtige und professionelle Arbeit zu leisten. Ruth und Bettina von Herzen ein Merci für Ihre tolle Unterstützung, Ihr Dasein und Mithilfe.

 

Gigampfi 

 

In den Gruppen Montag und Donnerstag von Corinne und Andrea sind je 12 Kinder 

gestartet. 7 von diesen Kindern besuchten beide Gruppen. So lernten die Kinder einander recht schnell kennen und es entstanden schöne Freundschaften mit vielen spannenden und fantasievollen Spielideen. Dank des schönen Wetters besuchten diese beiden Gruppen zwischen den Frühlings- und Sommerferien oft den Verkehrsgartenspielplatz. 

Die Mittwoch Gruppe von Nicole und Marianne startete mit 10 Kinder. 2 Kinder haben kurz nach dem Start aufgehört, dafür sind wieder 2 dazugekommen. Für die letzten 6 Wochen bekamen wir eine Anfrage, 2 ukrainische Flüchtlingskinder in der Spielgruppe aufzunehmen. Relativ kurzfristig und spontan wurden beide in der gleichen Gruppe eingeteilt. Die Kinder wurden von der Gruppe sehr herzlich aufgenommen. Es war für alle eine schöne und wertvolle Erfahrung die beiden Mädchen dabei zu haben. Als Unterstützung half Corinne in dieser Gruppe für 8 Wochen aus. Am letzten Mittwoch kamen nicht nur die Kinder zum letzten Mal in die Spielgruppe, auch unsere lieben Kolleginnen Nicole und Marianne leiteten nach vielen gemeinsamen Jahren zum letzten Mal die Spielgruppe. Ein riesengrosses Dankeschön vom ganzen Spielgruppenteam für die schöne, kollegiale und stets wertvolle Zusammenarbeit!

 

Barbapapa

 

In der Dienstag Morgen Gruppe mit Sara und Andrea starteten 8 Kinder. Im Vordergrund stand die Ablösung. Da es weniger Kinder waren als sonst konnten wir die Kinder bereits beim Start zu zweit betreuen und individuell auf alle Bedürfnisse eingehen. Es war eine kleinere Gruppe als gewohnt. Da einige Kinder länger Zeit bei der Ablösung brauchten, konnten wir ihnen dies in diesem Rahmen ermöglichen. Durch wiederkehrende Rituale lernten die Kinder den Ablauf kennen und konnten nach einiger Zeit den ganzen Spielgruppenmorgen ohne Mama oder Papa geniessen.

Danke dem ganzen Team für die tolle zusammen Arbeit und den regelmässigen, hilfreichen Austausch in allen Situationen.